Erneuerbare Energien und wie die Energiewende gelingt

Vom kleinen, persönlichen Anfang bis zum „großen Wurf“ der Stadt

Das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas – der „fossilen“ Energieträger – ist die Ursache der Klimakrise. Die massive Erderwärmung kann nicht zum Stillstand gebracht werden werden, ohne schnell und vollständig auf Kohle, Öl und Gas zu verzichten. Zum Glück stehen sogenannte „Erneuerbare Energiequellen“ bereit. Zu ihnen zählen Windenergie, Sonnenenergie (Photovoltaik zur Strom- und Solarthermie zur Wärmegewinnung), Bioenergie (Biomasse), Geothermie, Wasserkraft und Meeresenergie.

Was auf der einen Seite die Erneuerbare Energiequellen sind, sind auf der anderen Seite emissionsfreie Energieverbraucher: Heizungen, Fahrzeuge, Maschinen und industrielle Prozesse müssen auf Alternativen ohne Kohlendioxid-Ausstoß umgerüstet werden. Beides gemeinsam bezeichnet man als „Energiewende“. Auch die effizientere Nutzung von Energie, das Energiesparen, spielt hier eine wichtige Rolle: Die umweltfreundlichste Energie ist die, die gar nicht für den Verbrauch erzeugt werden muss.

Energiewende und Energiesparen
Anders als bei den Ausbauzielen sind beim Energiesparen die Erfolge bisher vergleichsweise gering und bleiben weit hinter den gesetzten Zielen (EU-Ziel: 20 Prozent Einsparung bis 2020) zurück. Zahlreiche Kampagnen wurden angestoßen, doch selbst bei einfachen Maßnahmen wie dem Vermeiden des Standby-Betriebs sind die Erfolge gering. Doch Appelle sind selten erfolgreich, wenn sie nicht mit z.B. finanziellen Anreizen verknüpft sind. Anreiz könnte also das Sparpotenzial in einem Einfamilienhaus sein: 144 Euro pro Jahr! Hohes Energieeinsparpotential bieten strukturelle Änderungen durch das Einführen energieeffizienter Produkte.

Was jede/r tun kann

Klein anfangen mit:

  • Stromanbieter wechseln: Das ist einfach. Anbieter, die ortsnah Strom aus Wind, Sonne, Biogas oder Wasserkraft erzeugen, sind hilfreich. Die Energieberatung der Verbraucherzentralen hilft beim Anbieterwechsel bzw. hat wichtige Tipps, was zu beachten ist.
  • Energie sparen: hilft dem Klima und schont den Geldbeutel. Geräte komplett ausschalten statt stand by-Betrieb. Der Austausch alter Glühbirnen in LEDs spart erhebliche Stromkosten. Und im Winter zu Hause bei 21 Grad im Pullover statt bei 23 Grad im T-Shirt leben. Das spart bis zu 12 Prozent Energie. Weitere Infos hält die Verbraucherzentrale bereit.
  • Als Mieter: Auf den Vermieter oder die Hausverwaltung zugehen, denn Solarenergie und Wärmepumpen können Mieter und Vermieter nutzen!
  • Als Vermieter oder Hausbesitzer: erneuerbare Energie selbst produzieren und vielfältig nutzen. Mit Wärmepumpen und Photovoltaik (PV) oder Solarthermie. Und mit einem E-Mobil verdoppelt sich der Nutzen: keine CO2-Emission und kostenlos tanken über die PV-Anlage. Und übrigens: Eine Anlage auf dem Balkon erzeugt locker eine Kilowattstunde Strom pro Tag.
  • Nah- statt Fernreise: Vielleicht macht die eine oder andere ‚Nahreise‘ (Wandern, Radeln, oder mit dem Zug schöne heimische Ecken erkunden) sogar mehr Spaß als oft stressige Fernreisen mit dem Flieger.

Was die Stadt Mainz sich vorgenommen hat bzw. bereits tut

  • Umsetzen des in 2023 vom Stadtrat verabschiedeten „Masterplan 100 % Klimaschutz“ und Erstellen des dort festgehaltenen Wärmemasterplan der Stadt als Vorarbeit für eine kommunale Wärmeplanung (die bis 2028 per Gesetz vorliegen muss): u.a. Ausbau der Fernwärme, Suche von Standorten für die dezentrale Wärmeversorgung wie z.B. mit Wärmepumpen.
  • Ein Förderprogramm von Stadt und Stadtwerken unterstützt Bürger*innen bei der Anschaffung von PV-Anlagen auf Dächern und Balkonkraftwerken in großem Umfang. Dieses Programm ist für 2024 ausgeschöpft!
  • Die Mainzer Erneuerbare Energien GmbH (MEE) betreibt fast 200 Photovoltaikanlagen und erzeugt mit diesen mehr als 75 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr.
  • Ausweitung der Flächen für Windkraftanlagen über eine Änderung des Regionalplans, wie sie von den Scientists for Future sowie Klimaschutz- und Umweltverbänden gefordert werden.
  • Förderung energetischer Sanierung von Altbauten (Programm „Altbausanierung Mainz Plus“ der Mainzer Stiftung).
  • Mit dem Monitoring-Tool zeigt MainzZero auf, welche Fortschritte Mainz auf dem Weg zur Klimaneutralität macht, weist auf mögliche Lücken hin und zeigt Handlungsoptionen auf.

Insgesamt sollte die Stadt bei der Nutzung von PV auf städtischen Gebäuden eine Vorbildfunktion einnehmen und damit bei den Bürgerinnen und Bürgern allgemein für Solar- und Erneuerbare Energien werben.

Weitere Maßnahmen sind u.a. auch auf der Seite „Mainzigartig“ aufgelistet und die Plakate zur Werbekampagne zum Anschauen und Download zu finden.

Unsere Seminarangebote

Die „Bildungsoffensive Klima“ wurde von MainzZero und der Volkshochschule (vhs) Mainz ins Leben gerufen, um Mainzerinnen und Mainzern die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Themenkreis Umwelt, Klima und Klimawandelfolgen in Seminaren und Diskussionen mit Fachleuten zu befassen. Die aktuellen Angebote sind hier zu finden und können direkt gebucht werden.