Mobilität richtig denken, umsetzen und handeln

Das Verkehrsaufkommen hat große Bedeutung fürs Klima, die Gesundheit und die Lebensqualität

Von den 38 Mrd. Tonnen CO₂-Ausstoß weltweit im Jahr werden sieben Milliarden und somit fast 20 Prozent vom Verkehr verursacht. Das meiste davon von PKW, gefolgt von LKW, Schiffen und Flugzeugen. In Europa werden 20 Prozent dieser PKW gefertigt, in Deutschland sitzt mit Volkswagen Europas größter und nach Toyota der weltweit zweitgrößte Autohersteller. Die übrigen Autos kommen aus Asien und den USA.

Wer behauptet, Deutschland sei machtlos gegen die Klimakrise, unterschätzt diesen sowohl wirtschaftlichen als auch gesellschaftlichen Einfluss. Damit die deutsche Forschung und Industrie ihre Wirkung entfalten können, braucht es politische Rahmenbedingungen und marktwirtschaftliche Anreize, für eine Antriebs- und Verkehrswende, ohne fossile Emissionen.

Priorität für Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV

Es gibt viele Wege, nach Mainz zu kommen. Dabei ist Barrierefreiheit ebenso ein wichtiges Thema wie der Gesundheitsschutz für diejenigen, die sich in der Stadt aufhalten oder dort wohnen.

Emissionsfreie Mobilität belastet die Luftqualität weniger und ist dazu noch leiser. Denn wer will in eine Stadt kommen oder dort wohnen, wenn Luft und Lärm krank machen? Gute Gründe, bei der Verkehrs- und Stadtplanung klimafreundlichen und weniger gesundheitsschädlichen Verkehrsformen Vorrang einzuräumen und die Mobilitäts- und Verkehrswende voranzutreiben.

Grafik der Deutschen Umwelthilfe

Was jede/-r tun kann

  • In Mainz geht vieles schnell zu Fuß. Das ist außerdem gesund, und da die Mainzer gesprächig sind, hat jede Pause – z.B. an der Fußgängerampel – oft auch eine soziale Komponente.
  • Mit dem Fahrrad kommt man schnell in die Stadtteile, wobei es für Drais, Finthen oder Lerchenberg gerne ein E-Bike sein darf.
  • Gerade beim Mobilitätsverhalten kann jede/-r Einfluss nehmen: Laut Mobilitätsbefragung der Stadt Mainz 2023 (S. 60/61, Kap. 6.2.5) „wird deutlich, dass mit 22,7% der Großteil der Wege (der Mainzer) eine Länge zwischen 1 bis 2,5 km hat“. Mehr als 60 Prozent aller Mainzer Wege sind kürzer als 5 km. Bei diesen Entfernungen lohnt die Nutzung eines Autos in der Regel nicht, jede/-r hat vor jeder Fahrt die Wahl.
  • E-Roller, falls sie nicht ungeordnet herumliegen, beziehen ihre Energie aus dem Stromnetz, also oft aus Wind und Photovoltaik – deswegen sind sie meist emissionsfrei, ebenso wie die beliebten
  • E-Autos: Viele Ladestationen bieten ausschließlich Strom aus Erneuerbaren Energien. Dann emittieren E-Autos keinerlei CO2.
  • Straßenbahnen sind innerstädtisch immer eine umweltfreundliche Alternative.
  • Die meisten Mainzer Busse verbrennen leider immer noch Diesel oder teilweise auch Gas. Durch den Transport vieler Passagiere sind sie dennoch effizienter als Verbrenner-PKW. Ein Teil der Flotte der Mainzer Mobilität ist inzwischen elektrisch.
  • Verbrenner-PKW sind fürs Klima sehr schädlich. Derzeit geht es nicht immer ohne, etwa bei schweren Einkäufen oder für Menschen, für die ÖPNV oder ein Fahrrad körperlich nicht zumutbar ist und für die ein E-Auto noch nicht erschwinglich ist.
  • Das Auto – egal ob Verbrenner oder E-Auto – ist aufgrund des enormen Platzverbrauchs wenig geeignet für den Stadtverkehr: Das ungeordnete Abstellen führt in den Wohngebieten zu Blechwüsten und verhindert die vielfältigen Nutzungen dieser Straßen zum Wohnen, Spielen und Aufenthalt für die Bewohnenden.

Was die Stadt Mainz sich vorgenommen hat bzw. bereits tut

Die Klimaziele der Stadt Mainz hat sie im „Masterplan 100% Klimaschutz“ festgeschrieben. Ab Seite 75 sind die Ziele und Maßnahmen zum Verkehr beschrieben. Insgesamt geht es um eine bessere Steuerung, die Vermeidung unnötigen Verkehrs und auch darum, ihn soweit wie möglich emissionsfrei zu gestalten.

Fußgänger

  • Mit Informationstafeln, Apps, speziellen Karten und Sicherheitsmaßnahmen kümmert sich die Stadt um Fußgänger.

Öffentlicher Personen-Nahverkehr (ÖPNV)

Fahrradverkehr

Im „Mainzer Radfahrforum (MRF)“ haben sich viele zusammengeschlossen, denen eine gute Radinfrastruktur am Herzen liegt. Nach schlechten Testergebnissen – wie ein „mangelhaft“ bei den Radwegbreiten im ADACTest und einem „ausreichend“ im ADFC-Fahrradklimatest 2022 – hat die Stadt bei den Fahrradwegen erste Veränderungen vorgenommen – und auch bei den Fahrrad-Parkplätzen. Studien und Pläne von privater Seite und vom MRF erstellte Karten (Mapathon) sollen das Thema voranbringen. Doch es gibt auch weiterhin Kritik an der Radinfrastruktur.

Die Projektdokumentation, die am 5. Mai 2021 Vertetern der Stadt übergeben wurde (u.a. dem früheren Oberbürgermeister Michael Ebling und der damaligen Umweltdezernentin Katrin Eder) ist hier zum Lesen und Download hinterlegt.

E-Roller

E-Autos

  • Im Raum Mainz gibt es mehr als 70 öffentliche Ladestationen für E-Autos, viele davon 11/22kW-Lader, mit denen man das E-Auto oder den PlugIn-Hybrid über Nacht laden kann, aber auch Schnellader bis 300 kW.
  • Kund*innen der Mainzer Stadtwerke können für Wallboxen, Ladesäulen, E-Roller und sogar E-Lastenräder Fördergelder beantragen.

Aktiv für eine lebenswerte Stadt
Deshalb aktiv werden, im privaten Bereich und als Aktive/-r bei Umwelt- und Klimaschutzverbänden (s. Links zu den Webseiten auf mainzigartig sowie die Tipps unter Erneuerbare Energien, Abfall und Essen für ein nachhaltiges Leben).