Abfall und wie man ihn vermeiden kann
Viele alltägliche Dinge können weiterverwendet und mehrfach genutzt werden
2022 wurden in Deutschland 399,1 Millionen Tonnen Abfälle entsorgt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 5. Juni 2024 mitteilt, waren das 3,0 % oder 12,4 Millionen Tonnen Abfälle weniger als im Vorjahr. Damit nahm das jährliche Abfallaufkommen seit dem Höchststand von 417,2 Millionen Tonnen im Jahr 2018 kontinuierlich ab und unterschritt im Jahr 2022 erstmals seit 2013 die Marke von 400 Millionen Tonnen.
Eine effektive Müllverarbeitung erfordert Mülltrennung durch private Haushalte. Die Kommunale Abfallwirtschaft von Stadt und Kreis bietet Informationen und u.a. auch Möglichkeiten zur Weiterverwendung über die Tausch- und Geschenkbörse.
So kommt es zu einer Kreislaufwirtschaft, die dafür sorgt, dass auch in Zukunft noch genügend Ressourcen zur Verfügung stehen und die Natur nicht über ihre Leistungsfähigkeit hinaus belastet wird.
Welche Bereiche tragen zum Abfall-Problem bei?
Was kann jede/-r Einzelne tun?
Die einfachste Art, CO2-Emissionen zu senken, ist das Vermeiden von Abfall – denn alles, was wir wegwerfen, musste mit Energieaufwand produziert werden.
Also – Dinge länger nutzen und mit anderen teilen!
- Kleidung länger zu nutzen lohnt sich (und nicht den „fast fashion“-Trend mitzumachen). Und wer die Abwechslung sucht, kann second-hand-Shops nutzen!
- Analog gilt für technische Geräte wie Handys und Smartphones, Kameras, Laptops und auch Autos: länger nutzen hilft der Umwelt. Wenn etwas kaputt geht, ist oft reparieren statt wegwerfen der nachhaltigere Weg.
- Nicht jeder muss jedes Gerät besitzen – gemeinsame Nutzung in der Familie und/oder der Nachbarschaft hilft, unnötige CO2-Emissionen zu vermeiden („use vs own“). Bohrmaschinen und Fondue-Sets sind gute Beispiele für Dinge, die man/frau so selten nutzt, dass nicht jede/-r sie besitzen muss.
- In größerem Maßstab gilt dies auch fürs Bauen: Es lohnt sich, vorhandene Gebäude zu sanieren statt abzureißen und neu zu bauen.
Hausmüll richtig trennen
In Deutschland fallen jedes Jahr rund 40 Millionen Tonnen Hausmüll an – ein Großteil davon Verpackungen. Ob aus Pappe, Kunststoff oder Glas – die Vermeidung von Verpackungsmüll steht an erster Stelle. Erst dann kommt das Trennen. Wir zeigen, wie es geht!
Was die Stadt Mainz sich vorgenommen hat bzw. bereits tut
Zahlreiche „secondhand“-Läden – insbesondere für Kleidung – sind in Mainz zu finden. Neben vielen kleinen Läden gibt es Oxfam sowie das ZMO (Zentrum für Osteuropa); in letzterem gibt es neben Kleidung auch Haushaltsgegenstände und mehr. Der ReSales-Store in der Stadthausstraße 14 ist dafür ein weiteres Beispiel. Auch Kleiderspenden u.a. beim Roten Kreuz sind möglich.
Das Umdenken beim Bauen hat begonnen: ein gutes Beispiel für das Erhalten vorhandener Bausubstanz sind die Diskussionen über das Allianzhaus in der Großen Bleiche / Ecke Flachsmarktstraße, das unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Was kann die Politik tun?
- Recht auf Reparatur gesetzlich verankern (EU-Initiative) und
- Kreislaufwirtschaft fördern und gleichzeitig CO2-Ausstoß in Fertigungsprozessen konsequent mit CO2-Steuer belegen (auch Zement),
- Verbraucherinformation und -aufklärung intensivieren. Die Mehrheit der Verbraucher:innen würde gerne Geräte reparieren (lassen) statt sie neu zu kaufen.
Die Mehrheit der Verbraucher/-innen würde gerne Geräte z.B. in Repair Cafes reparieren (lassen), statt sie neu zu kaufen.
Doch mit Repair-Cafés sieht es in Mainz eher „bescheiden“ aus: im Schnitt einmal im Monat hat das Repair-Café in der Generaloberst-Beck-Straße 1 (Windmühlenschule) geöffnet. Die Stadt könnte und sollte diese Initiativen stärker fördern und bekannt machen.
Aktiv für eine lebenswerte Stadt
Deshalb aktiv werden, im privaten Bereich und als Aktive/-r bei Umwelt- und Klimaschutzverbänden (s. Links zu den Webseiten auf mainzigartig sowie die Tipps unter Erneuerbare Energien, Mobilität, Abfall und Essen für ein nachhaltiges Leben).